>Die Geschichte<

Das Hinterwald Festival, dass in den ersten Jahren noch „Köllerbacher Rockfestival“ hieß entstand zu einer Zeit, als Bands wie Sinalco Flur S, Triebwagen, Green Wave, Embryo, The Marx Brothers und u.v.a.m. im Saarland angesagt waren. In den 70iger und 80iger Jahren gab es im Köllerbacher Raum verschiedenste Rockveranstaltungen (Kintop Party, Nikolausrock, Hüttenfest usw.)

Erinnerungen

Auszug aus dem Heft „10 Jahre Dichtung & Wahrheit – Hinterwald Braintrust“ anlässlich des 10 Jährigen Jubiläums 1991. In den Anfangszeiten hieß das Open Air noch „Köllertaler Rockfestival“.

„Mit dem Bühnenaufbau wurde das Festival eingeleutet. Bei den ersten beiden Festen war kein gekauftes Stück Holz dabei. Einen Plan gab es auch nicht, sondern bis morgen Mittag um 14 Uhr müssen wir „zaubern“. Da musste halt Diggo´s Wandschrank als „die Bühnenbretter, die die Welt bedeuten“ herhalten und bei ASKO liehen wir uns in einseitiger Abmachung Paletten aus, die wir Sonntags – wie versprochen – wieder zurückbrachten.

Die ersten Bühnen waren Hermis & Co „Schreinerversuche“. Nach einer gewissen Zeit rückte die Bühne mehr in den Mittelpunkt. Zwar war das Problem des „Bodens“ durch die Bühne der Stadt geklärt, es gab nur des öfteren Visionen eines Parkettboden für die Tänzer zu legen. Das Bühnendach brachte uns ganz schön ins Schwitzen. Hermi kaufte eine Plane und dies ermöglichte neue Konstruktionsvarianten. Die schönste Bühne dürfte die ´86er gewesen sein, da standen wir abends im Scheinwerferlicht wie Weihnachten unterm Tannenbaum.

Einige der Bühnenbauer hatten jedoch kaum den letzten Nagel eingeschlagen, als sie schon auf die Bühne mussten, Deshalb hatte Hermi mit Stefan einen Plan entworfen, so daß wir einen halben Tag beim Aufbau sparten. Darunter litt zwar die Originalität der Bühne, da sie seit 1987 gleich geblieben ist, dafür war sie stabil, wasserdicht, gut transportabel und aufbewahrbar.

Zu Beginn des Festivals gab es des öfteren Soundprobleme. Irgendwann war es uns jedoch gelungen, diesen optimal für Musiker und Publikum rüberzubringen. Mit ein Grund hierfür dürfte sein, daß wir immer einen Zeitplan für die Bands hatten, diesen jedoch nie mit Stopuhr und Brechstange durchziehen wollten. Denn nur so ist es auch erklärbar, daß wir nie Probleme hatten Gruppen für das Festival zu gewinnen, die umsonst spielten. Doch nicht alle waren mit den technischen Verbesserungen einverstanden. So viel einigen „Hinterwaldveteranen“ die Kinnlade runter, als Armin zum sechsten Festival mit einer „Top-Lichtanlage“ aufwartete.

Der Besuch des Festivals war stark von der Wetterlage abhängig, was sich entsprechend auf Verlust und Deckung der Unkosten, worum sich Bernd „usa Finanzminischda“ kümmerte, auswirkte. Die meisten Gäste kannten die Akteure auf der Bühne, die einen mehr, die anderen weniger. So entstand ein familiäres Flair, der das Festival auszeichnete. Hinzu kam eine liebenswerte Provinzialität, die dem Urgedanken des gemeinsamen Feierns entsprungen war, was verhinderte, daß kommerzielle Akzente gesetzt wurden. Denn diese hätten das „Persönliche“ und das Vertrauen der Einzelnen untereinander zerstört. So war es zum Beispiel nie ein Thema, wer wann welchen Part beim Verkauf von Essen und Getränken übernahm. Dies wurde spontan durch persönliche Ansprache geklärt.

Durch das vielfältige Angebot kam jeder auf seine Kosten, da es Rock, Funk, Liedermacher, Rocktheater, Kabarett, Kurzfilme und Kindertheater in all den Jahren gab. Halt fia jede ebbes.“